Sie stellten die Nachhaltigkeitsstrategie für die Südtiroler Obstwirtschaft den rund 100 virtuell versammelten Obstbau-Funktionären vor: die Nachhaltigkeitsexperten Alfred Strigl und Sylvia Brenzel (2. und 3.v.r.); live zugeschaltet waren Landesrat Arnold Schuler (am Bildschirm unten), der Obmann und Vizeobmann des Südtiroler Apfelkonsortiums, Georg Kössler (am Bildschirm oben rechts) und Thomas Oberhofer (am Bildschirm oben links), sowie die Verantwortliche des Südtiroler Apfelkonsortiums, Anna Oberkofler (ganz links).
Die Toolbox mit den Arbeitsblättern zum Drei-mal-Drei der Nachhaltigkeit, gefertigt aus heimischem Holz von der geschützten Werkstätte Sarntal, gedruckt auf Apfelpapier.
Die zusammenfassende Broschüre über die Nachhaltigkeitsstrategie wird breit unter den Südtiroler Obstbauern verteilt.

Drei-mal-Drei der Nachhaltigkeit

Südtiroler Obstwirtschaft präsentiert die Nachhaltigkeitsstrategie „sustainapple“

Publiziert in 41 / 2020 - Erschienen am 26. November 2020

Vinschgau/Südtirol - Nachhaltigkeit ist kein Zustand, sondern ein Weg, der von allen Beteiligten beharrlich und mit Achtsamkeit zu gehen ist. Um hierfür einen strukturierten Wegweiser zu haben, hat die Südtiroler Obstwirtschaft in einem mehrjährigen Prozess nun eine Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt: Sie nennt sich „sustainapple“ und definiert das „Drei-mal-Drei der Nachhaltigkeit“. Die Nachhaltigkeitsstrategie wurde kürzlich in einem Webinar den Verantwortungsträgern der Südtiroler Obstwirtschaft präsentiert. Sukzessive wird sie nun der Fachwelt und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Begonnen wurde mit dem Interpoma-Kongress am 19. November. „Die Nachhaltigkeit spielt im Südtiroler Obstbau seit jeher eine wichtige Rolle – in früheren Jahrzehnten naturgemäß nicht unter dieser Bezeichnung, weil es ja den Begriff nicht gab“, sagte Georg Kössler, Obmann des Südtiroler Apfelkonsortiums, vor den virtuell versammelten Verantwortungsträgern, „Das Bestreben nach Ausgewogenheit zwischen Ökologie und Ökonomie, Innovation und Tradition, sozialer und wirtschaftlicher Tragfähigkeit stand und steht seit jeher im Zentrum der Bemühungen“, unterstrich Thomas Oberhofer aus Latsch, der Vizeobmann des Apfelkonsortiums. Den immer neuen Herausforderungen sei „mit Kreativität und Erfindungsreichtum“ zu begegnen. Die Nachhaltigkeitsstrategie „sustainapple“ wurde in einer Reihe von Workshops erarbeitet, in denen über Monate zahlreiche relevante Institutionen aus der Südtiroler Obstwirtschaft gemeinsam unter Anleitung der Nachhaltigkeitsexperten Alfred Strigl und Sylvia Brenzel mitwirkten. Dazu gehören neben den großen Vermarktungsorganisationen VOG und Vi.P sowie den Südtiroler Versteigerungen auch die Arbeitsgemeinschaft für integrierten Obstanbau (AGRIOS), Bioland, der Beratungsring für Obst- und Weinbau, der Verein der Absolventen landwirtschaftlicher Schulen (ALS), der Südtiroler Bauernbund, das Versuchszentrum Laimburg und das Landesressort für Landwirtschaft. Alfred Strigl ist der Verfasser der Nachhaltigkeitsstrategie „sustainapple“: „Wir können gar nicht genau sagen, seit wann sich die Landwirtschaft und der Südtiroler Obstbau mit Nachhaltigkeit im Speziellen beschäftigt – weil das Streben nach Balance, anhaltendem Erfolg und Verbesserungen seit Jahrzehnten praktiziert wird. So, dass das Südtiroler Modell heute international als Vorreiter angesehen wird.“ Das Drei-mal-Drei der Nachhaltigkeit umfasst drei Aktionsbereiche: 1: Südtiroler Apfel als weltweites Erfolgsmodell; 2: Wir ernähren die Menschen gesund; 3: Die Natur als Partnerin. Diese Aktionsbereiche sind in Unterbereiche samt Maßnahmenpläne unterteilt, die in den nächsten Monaten und Jahren gemäß einem verbindlichen Zeitplan umzusetzen sind. Die Verantwortliche des Apfelkonsortiums Anna Oberkofler präsentierte eine Toolbox: Eine Holzschatulle mit einer ganzen Reihe von Arbeitsblättern. „Die Box enthält alles derzeit Wichtige und Wissenswerte über die Nachhaltigkeit in der Südtiroler Obstwirtschaft zum heutigen Stand, sowie die Maßnahmen, die wir gemeinsam in den nächsten Jahren umsetzen werden. Es werden sicher neue, ergänzende Maßnahmen folgen, welche aufgrund gesetzlicher, klimatischer oder anderer Maßgaben notwendig werden. Hierauf können wir sehr schnell reagieren, indem wir die entsprechenden Blätter neu zur Verfügung stellen“, so Oberkofler. Landesrat Arnold Schuler begrüßt und unterstützt die Initiative. „Wir haben mit Überzeugung mitgearbeitet und werden das auch in Zukunft tun. Der sustainapple wird erst dann wirklich lebendig, sobald er von allen kontinuierlich mitgetragen wird“, so der Landesrat. Gemeinsam mit Strigl, Kössler und Oberhofer appellierte er daher, sich laufend zum Thema auszutauschen und ständig über Verbesserungen nachzudenken. Weitere Infos zur Nachhaltigkeitsstrategie gibt es im Internet (www.sustainapple.it).

Redaktion

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