Groß und Klein packten mit an, um auf einer rund 5.000 Hektar großen, gerodeten Waldfläche oberhalb des St. Martinskirchleins in Laas standortgerechte Jungbäume zu pflanzen.

Dorfbaumfest in Laas

Gemeinsam Bäume pflanzen für den Schutzwald.

Publiziert in 12 / 2024 - Erschienen am 2. Juli 2024

Laas - Rund 170 Hektar an Fichtenwäldern sind bisher in der Gemeinde Laas dem Fichtenborkenkäfer zum Opfer gefallen. „Das sind in etwa 4 Prozent der gesamten Waldflächen der Gemeinde“, sagte Andreas Platter, der stellvertretende Amtsdirektor des Forstinspektorates Schlanders, zum Auftakt eines besonderen Dorfbaumfestes, das am 15. Juni auf Initiative der Eigenverwaltung Laas auf einer gerodeten Fichtenwaldfläche oberhalb des St. Martinskirchleins stattgefunden hat. Laaserinnen und Laaser aller Altersgruppen hatten sich auf „Pla°tz°arsch“ eingefunden, um auf einer rund 5.000 Quadratmeter großen, mit einem Wildzaun geschützten Fläche Jungbäume zu pflanzen. Bevor Schaufel und Pickel in die Hände genommen wurden, informierte Andreas Platter über die Ursachen des Borkenkäferbefalls und über Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung des „Buchdruckers“, wie der „Große Achtzähnige Fichtenborkenkäfer“ genannt wird. Gute Bedingungen für eine starke Ausbreitung hatte der Buchdrucker im Schadholz gefunden. Große Mengen davon gab es in den vergangenen Jahren nach dem Sturm „Vaia“ und mehreren Nassschneeereignissen. Erschwerend hinzu kamen Hitze und Trockenphasen, wodurch die Bäume geschwächt wurden. „Gesunde Bäume, die gut mit Wasser versorgt sind, können sich selbst gegen den Borkenkäfer wehren“, führte Andreas Platter aus. Die Anzahl der natürlichen Feinde des Borkenkäfers, wie etwa der Buntspecht oder der Ameisenbuntkäfer, hat zwar stark zugenommen, „doch sie schaffen es nicht, die große Menge wirklich einzuschränken.“ Ein besonderes Problem stelle der Befall in weiten Teilen des Landes insofern dar, „als dass 58 Prozent der Walbestände als Schutzwald eingestuft sind und dass ein Teil davon als Schutz von Objekten wie etwa Straßen, Gebäude oder ganze Siedlungen, dient.“ Die Lage sei durchaus ernst, speziell wenn ganze Hänge oder größere Flächen gerodet werden müssen. Als Beispiel nannte Andreas Platter Gomagoi, wo sogar daran gedacht werde, eine Galerie zu bauen, um die Straße nach Sulden zu schützen. Mit Klaus Bliem, dem Leiter der Forststation Schlanders, stimmte er darin überein, dass man auf gerodeten Flächen in erster Linie auf die natürliche Waldverjüngung setze, aber auch versuche, typische und standortgerechte Bäume zu pflanzen. Zumal sich die Vegetation infolge des Klimawandels immer weiter nach oben verschiebe, können vermehrt auch Laubbäume gepflanzt werden. Bei einem Großteil der rund 200 Jungbäume, die am 15. Juni in Laas gepflanzt wurden, handelte es sich um echte, 4 Jahre alte Vinschger Weißtannen aus dem Forstgarten in Ulten. Aber auch Berg-Ahorn, Vogelkirsche und Vogelbeere wurden gepflanzt. Als Dankeschön für das Mitmachen lud die Eigenverwaltung die großen und kleinen „Waldarbeiter“ zu einem Mittagessen bei der Talstation der Schrägbahn („Loch“) ein. Die Bürgermeisterin Verena Tröger hatte den Organisatoren und allen Mitwirkenden schon vor dem Beginn des Aktionstages ein großes Lob ausgesprochen. Solche Aktionen würden auch dazu beitragen, das Bewusstsein für den Wert und die vielen Funktionen des Waldes zu stärken, zu denen nicht zuletzt die Funktion des Schutzes gehört.

Josef Laner

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