Nicht nur dem Haushalt stimmte der Gemeinderat von Kastelbell-Tschars (das Ratsmitglied Georg Ausserer war über Video zugeschaltet) einhellig zu.
Die in Tschars geplanten Lärmschutzwände sollen nicht nur den Lärm absorbieren, sondern auch als Sicherheitsschutz dienen.

Dichtes Arbeitsprogramm

Haushalt und Strategiedokument einstimmig genehmigt

Publiziert in 3 / 2022 - Erschienen am 15. Februar 2022

Kastelbell-Tschars - Alle 15 Mitglieder des Gemeinderates von Kastelbell-Tschars stimmten am 11. Februar dem Haushaltsvoranschlag der Gemeinde sowie dem Strategiedokument 2022-2024 zu. Für Investitionen sind rund 3,70 Millionen Euro vorgesehen. Die größten Vorhaben und Projekte hatten der Bürgermeister Gustav Tappeiner, sein Stellvertreter Manfred Prantl sowie die Ausschussmitglieder Monika Pichler Rechenmacher, Thomas Plack und Daniel Alber je nach Zuständigkeit im Detail vorgestellt. 

Etliche große „Brocken“

Zu den größten „Brocken“ gehören die Sanierung der Grundschule Tschars, umfangreiche Investitionen im Bereich der Trinkwasserversorgung und anderer Infrastrukturen in Kastelbell und in Tschars, der Bau von Lärmschutzwänden in Tschars und der Umbau des Mehrzwecksaals in Galsaun. Dass die Verwaltung den Blick auch stark nach vorne richtet, beweist eine Reihe von Machbarkeitsstudien, die in Auftrag gegeben werden sollen. Eine Studie ist für die Schaffung eines neuen Standortes der Bibliothek in Kastelbell vorgesehen, zumal in der derzeitigen Bibliothek eine Kindertagesstätte untergebracht werden soll. 

Kreisverkehr in Tschars im Visier

Eine weitere Studie ist für die Errichtung eines Kreisverkehrs im Bereich der Lagerhalle der Obstgenossenschaft Juval in Tschars geplant. Im Bereich Umwelt wird eine Umstrukturierung der Wertstoffinseln in der Gemeinde angepeilt. Außerdem will sich die Gemeinde das Oberflächenrecht oder das Eigentum des sogenannten „Zwischenlagers“ sichern. Der Gefahrenzonenplan befindet sich auf der Zielgeraden, wobei der neue Schutzdamm oberhalb von Tschars bereits berücksichtigt ist. In Sachen Wohnbau sollen die Erschließungsarbeiten in Wohnbauzonen in Tschars und Kastelbell durchgeführt werden. Der Bau des Parkdecks in Tschars soll mit Mitteln aus dem Verwaltungsüberschuss finanziert werden. Bei der Diskussion sprachen sowohl Vertreter der SVP als auch des „Freien Bündnisses Kastelbell-Tschars“ von einem ausgewogenen und zukunftsweisenden Haushalt.

Reduzierungen bei Eingriffsgebühr

Zugestimmt hat der Rat auch mehreren Änderungen bezüglich der Eingriffsgebühr. Die Baukostenabgabe beträgt demnach 3% für die Errichtung und/oder Erweiterung von Wohnungen für den Grundwohnbedarf, 10% für alle anderen Gebäude mit der Zweckbestimmung Wohnen und 1% für allen anderen Zweckbestimmungen. Für die gesamte unterirdische Kubatur (Keller, Garagen usw.) wurde eine Reduzierung der Baukostenabgabe und auch der Erschließungsgebühren um jeweils 50% beschlossen. Der Antrag von Matthias Tappeiner, die Wirtschaftstreibenden nach dem Muster der Landwirtschaft gänzlich von den Gebühren zu befreien, fand keine Mehrheit.

Fast 880.000 Euro für Lärmschutzwände

Einhellig genehmigt hat der Rat auch das Vorprojekt für die Errichtung von Lärmschutzwänden an der orografische rechten Seite der Staatsstraße in Tschars entlang eines 160 Meter langen Abschnittes zwischen der Ex-Alpiplast und dem letzten Haus an der Gemeindegrenze. Die Gesamtkosten sind laut Manfred Prantl deshalb auf 778.000 Euro gestiegen, weil man sich für hochmoderne Lärmschutzwände (Presslamellen aus Holz-Zement Verbundstoff) mit neuester Technologie entschieden hat. Die Lärmschutzwände werden den Lärm nicht auf die Gegenseite „abstrahlen“, sondern ihn absorbieren. Zudem wird auch der Aspekt der Sicherheit (Fundament mit Betonmauer) berücksichtigt. Vom Land wird das Projekt mit 450.000 Euro unterstützt.

Warten, wie das Gericht entscheidet

Mit positiven Neuigkeiten im Zusammenhang mit der Umfahrung Kastelbell-Galsaun konnte der Bürgermeister nicht aufwarten. Die Arbeiten sind derzeit ausgesetzt. Nun gelte es abzuwarten, wie das von der Firma E.MA.PRI.CE. beantragte Ausgleichsverfahren, das am Gericht in Treviso behängt, ausgeht. „Die Gemeinde und auch Land hoffen sehr, dass wir aus dieser komplexen und schwierigen Situation möglichst rasch herauskommen und die Arbeiten schnell abgeschlossen werden können“, so der Bürgermeister. Dieser teilte dem Gemeinderat u.a. auch mit, dass er den Referenten Daniel Alber zum Nachhaltigkeitsbeauftragten der Gemeinde ernannt hat.

Josef Laner

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