Das „Asferico“-Siegerbild „Die letzte Gletscherhöhle am Ortler“ von Horst Eberhöfer steht im Mittelpunkt der Ausstellung am Sitz der Raika in Prad.
Horst Eberhöfer

Der perfekte Augenblick

Einzigartige Fotos von Horst Eberhöfer. 2020 geht es nach Ellesmere Island.

Publiziert in 14 / 2019 - Erschienen am 16. April 2019

Prad - Rund zwei Jahre lang hat der Fotograf Horst Eberhöfer am Zustandekommen eines einzigartigen Bildes gearbeitet. Am 11. Oktober 2017 war es soweit. Ihm gelang es, in einer Gletscherhöhle am Ortler, zu der er im Vorfeld rund 30 Mal aufgestiegen war, manchmal in Begleitung von Moritz Pegoraro oder des Naturfotografen Georg Kantioler und oft auch allein, ein in mehrfacher Hinsicht einzigartiges Foto zu schießen. Einzigartig nicht zuletzt auch deshalb, weil das Foto eine Welt zeigt, „von der bald nur mehr Bilder erzählen“, wie Horst Eberhöfer am 5. April bei der Eröffnung seiner Ausstellung „Fotografie – Die Kunst des Augenblicks“ ausführte. Der „Wildlife Photographer“ bezog sich dabei auf die Tatsache, dass die Gletscherhöhlen zunehmend verschwinden. Rund 170 Personen konnte Karl Heinz Kuntner, der Obmann der Raika Prad, zum Vortrag von Horst Eberhöfer und zur Eröffnung der Ausstellung im Sitz der Raika Prad-Taufers in Prad begrüßen. Neben dem Foto „Die letzte Gletscherhöhle am Ortler“, mit dem Horst Eberhöfer 2018 den Naturfotowettbewerb „Asferico“ gewann, sind in der Raika bis Ende April noch weitere Gletscherhöhlen-Fotos und Naturaufnahmen von Eberhöfer zu bewundern. Die Initiative für die Ausstellung war von Raika-Direktor Werner Platzer ausgegangen. In kurzen und prägnanten Sätzen schilderte der Fotograf die Entstehung des prämierten Fotos. Wie bereits berichtet (der Vinschger Nr. 11/2019) hatte der Fotograf keine Mühen und auch Gefahren gescheut, „um zu diesem perfekten Bild“ zu kommen. Die richtigen „Zutaten“, die es für ein wirklich gutes Bild braucht, hatte der Fotograf Gianni Bodini in seiner Einleitung zum Vortrag so formuliert: „Es braucht Licht, Zeit und eine Brise Glück.“ An den Fotos von Horst Eberhöfer, der einst ein „Jäger ohne Führerschein“ gewesen sei und gut daran getan habe, die Büchse mit der Kamera auszutauschen, schätze er vor allem die Komposition: „Die Komposition macht die Magie eines Bildes aus.“ Das Siegerfoto machte Eberhöfer vom Innern der Gletscherhöhle nach außen, wobei es ihm gelang, das Sonnenlicht einzufangen, das in der Ferne auf herbstfarbene Lärchen fiel. Eine besondere Vorliebe hat Horst Eberhöfer, der beruflich übrigens einen Kunst- und Malerei-Betrieb führt, mittlerweile für das Fotografieren von Bartgeier entwickelt. Noch viel stärker aber brennt der ehemalige Wilderer und Autor des Buches „Der Wilderer im Nationalpark“ einem neuen, großen Ziel entgegen. Er will im nächsten Jahr zusammen mit einem Bergsteiger-Freund nach Ellesmere Island aufbrechen, zur nördlichsten und größten Insel der Königin-Elisabeth-Inseln Kanadas im Kanadisch-Arktischen Archipel. Dort leben weiße Wölfe, die Eberhöfer fotografieren und der Welt zeigen möchte.

Josef Laner

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