Der Fasching ist „begraben“

Publiziert in 4 / 2024 - Erschienen am 27. Februar 2024

Laatsch - In Laatsch endete das Faschingstreiben nicht am Faschingsdienstag, sondern am Aschermittwoch. Der Brauch, die Fasnacht alle zwei Jahre am ersten Fastentag zu „begraben“, reicht weit in die Laatscher Brauchtumsgeschichte zurück. Mit von der Partie war heuer rund ein Dutzend junger und jung gebliebener Männer, die sich am Morgen spontan zusammengetan und entsprechend verkleidet hatten. Im Beisein eines „Pfarrers“, eines „Totengräbers“, weiterer Figuren sowie lauthals weinender und schreiender „Frauen“ wurde der Sarg mit dem „toten Fasching“ durch das Dorf begleitet. Ab und an wurde die Gruppe zu einem Schnaps und einer kleinen Stärkung eingeladen. Von Leuten und Autofahrern, denen die Nachricht „Naa, dr Fosching isch hin“ überbracht wurde, gab es kleine Spenden. Detail am Rande: Den Sarg, das Weihrauchfass, das Gebetbuch und weitere Utensilien, die bei der Ausübung dieses einzigartigen Brauchs verwendet werden, bewahrt seit vielen Jahren Mali Blaas auf. Sie hatte diese Aufgabe von ihrer Mutter übernommen. Diese hatte die Gruppe immer darauf gedrängt, dass höchstens bis zu Mittag „getrauert“ werden darf. Danach müsse endgültig Schluss sein. Auf den Beginn der Fastenzeit wird übrigens mit dem Mittragen von Wursthüllen ohne Fleischmasse hingewiesen. - Drei Tage vor dem „Begräbnis“ hatte wiederum der traditionelle „Lootscher Fosnochtsumzug“ mit dem Auftritt der „Fosnochtsmusi“, der Aufführung von Sketchen und der traditionellen „Larchversteigerung“ viele kleine und große Besucher aus nah und fern in das kleine Dorf gelockt.

Josef Laner

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