Depression - viel mehr als Traurigkeit
Vinschgau/Südtirol - Die Weltgesundheitsorganisation nimmt an, dass die Depression 2030 die weltweit bedeutendste aller körperlichen und seelischen Erkrankungen sein wird. Die Corona-Pandemie hat diese Tendenz eher beschleunigt. Keine andere Störung raubt der Menschheit derzeit so viele gesunde Lebensjahre. Schätzungen zufolge leiden weltweit etwa 350 Millionen Menschen unter einer Depression. Dabei sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer. Aus Schamgefühl, Verdrängung oder Unwissenheit suchen viele Betroffene keinen Arzt auf. Viele davon sind sich deshalb auch nicht sicher, ob sie unter der psychischen Erkrankung leiden. Generell ist Depression eher ein Tabuthema, weshalb die meisten Menschen sie nicht verstehen können. Sind Schlafstörungen schon Vorboten einer Depression? Ab wann ist Trauer pathologisch? Und können Störungen der Merkfähigkeit auch depressive Symptome sein? – „Depression - viel mehr als Traurigkeit - Depression erkennen, verstehen und die richtige Behandlung für mich finden“ heißt das Buch des Psychiaters Roger Pycha, das kürzlich im Athesia-Tappeiner Verlag erschienen ist, am 12. Oktober um 20 Uhr in der Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann“ in Bozen vorgestellt wird und in der Folge im gesamten deutschen Sprachraum erhältlich sein wird. Pycha klärt im Buch über die Ursprünge dieser Erkrankung auf, über Kennzeichen und Symptome, über Vorsorge, Hilfen und Behandlungsmöglichkeiten. Dabei behandelt er auch neueste Trends der biologischen Psychiatrie, der sozialen Maßnahmen und der Psychotherapie. Am 1. Oktober wird der Europäische Tag der Depression mit breit gestreuten Aufklärungskampagnen auch in Südtirol begangen. Am 10. Oktober ist Welttag der psychischen Gesundheit und am15. Oktober ist der Nationale Tag der Depression angesagt.