Gruppenfoto mit dem Großteil des Freiwilligen-Teams und mit Ehrengästen.

Den Dingen eine zweite Chance geben

Neue Heimstatt der Kleiderkammer Latsch offiziell eröffnet

Publiziert in 15 / 2022 - Erschienen am 30. August 2022

Latsch - Neuwertige Bekleidung für alle Altersklassen, Schuhe, Bettwäsche, Gürtel, Reisetaschen, Geschirr und viele weitere Haushaltsartikel. Mit dem Begriff „Kleiderkammer“ lässt sich all das, was in der neuen, geräumigen Heimstätte der Kleiderkammer Latsch im ebenerdigen Untergeschoss des gemeindeeigenen Bauhofs in der Hauptstraße Nr. 75 für alle bedürftige Menschen angeboten wird, nur begrenzt beschreiben. Schon vor rund 3 Jahren hatten sich die zwei Trägervereine der Kleiderkammer, die Ortsgruppe Latsch des KVW und eine Helfergruppe der Vinzenzkonferenz Latsch, gemeinsam mit der Gemeinde auf die Suche nach einer neuen Bleibe gemacht, nachdem es in der vor 21 (!) Jahren eröffneten provisorischen Unterkunft in der Talstation der Seilbahn St. Martin schon längst viel zu eng geworden war. Bei der offiziellen Eröffnung der neuen Heimstätte am vergangenen 26. August war die Freude entsprechend groß. 

Endlich genug Platz

Margit Marsoner und Margit Hillebrand, beides Frauen der ersten Stunde und seit jeher treibende Kräfte der Kleiderkammer, dankten der Gemeindeverwaltung für die kostenlose Bereitstellung der Räume sowie für die Adaptierungs- und Sanierungsarbeiten. Ebenso bedankten sie sich bei allen Firmen, Organisationen und privaten Spendern, die bei der Einrichtung und Ausstattung der neuen Räume mitgeholfen haben, in welcher Form auch immer. Der größte Dank seitens des Bürgermeisters Mauro Dalla Barba und der zuständigen Sozialreferentin Gerda Gunsch galt dem gesamten Freiwilligen-Team für den ehrenamtlichen Einsatz und ganz besonders der zwei „Margits“. Margit Hillebrand blickte auf die Entstehung, Geschichte und Entwicklung der Kleiderkammer zurück. In der Anfangszeit war auch die Pfarrcaritas mit dabei. Margit Marsoner wartete mit Daten und Zahlen auf. So haben etwa im Vorjahr 443 Personen Kleider und andere Artikel abgegeben, die wiederum von 1.029 Personen abgeholt wurden.

Starkes Team an Freiwilligen

Derzeit sind es 14 Frauen, die den ehrenamtlichen Dienst in der Kleiderkammer versehen. Angenommen werden die Kleider und anderen Artikel jeden Donnerstag von 14 bis 16 Uhr. Die Ausgabe erfolgt jeden Dienstag von 14 bis 17 Uhr und jeden 1. Samstag im Monat von 14 bis 16 Uhr. Der neue Standort der Kleiderkammer in unmittelbarer Nähe des Recyclinghofs ist laut dem Bürgermeister ideal. Er verwies darauf, dass die Zahl bedürftiger Menschen groß ist, wünschte sich, dass die Struktur genutzt, aber nicht ausgenutzt wird, und freute sich, „dass den Dingen hier eine zweite Chance gegeben wird, wie es in der Einladung zur Eröffnung treffend geschrieben steht.“

„Bedürftige brauchen sich nicht zu genieren“

Pfarrer Johann Lanbacher, der die neuen Räume und die Menschen segnete, sagte, dass sich Bedürftige nicht zu genieren brauchen, in die Kleiderkammer zu kommen. Ähnlich äußerten sich auch Josef Haspinger, der Zentralratspräsident der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft, sowie der KVW-Bezirksvorsitzende Heinrich Fliri. Zur Eröffnung gekommen sind auch der neue Bezirksvorsitzende der Vinschger Vinzenzkonferenzen, Hans Tappeiner, sowie seine Vorgängerin Regina Marth Gardetto. Nicht vergessen hat Margit Marsoner, den Seilbahn-Angestellten zu danken: „Wir haben uns in der Talstation fast 22 Jahre lang als Untermieter immer sehr wohl gefühlt.“ Einen großen Dank richteten sie und Margit Hillebrand auch an die Bevölkerung aus nah und fern für die Abgabe von Kleidern und anderen Sachen sowie an jene Geschäfte, die immer wieder hochwertige Restbestände zur Kleiderkammer bringen.

Josef Laner

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