Armin Bernhard von der Bürgergenossenschaft Obervinschgau „da“
Ulrich Moriggl vom BRD Mals
Alexander Prieth vom BRD Mals

BGO und BRD

Bei beiden Organisationen steht der Mensch im Mittelpunkt

Publiziert in 12 / 2019 - Erschienen am 2. April 2019

Mals - Beim 15. Treffen des Wirtschaftsbeirates der Raiffeisenkasse Obervinschgau, das am 26. März im Kulturhaus in Mals stattfand, wurden zwei Organisationen vorgestellt, bei denen der Mensch im Mittelunkt steht: die Bürgergenossenschaft Obervinschgau (BGO) „da“ und der Bergrettungsdienst im AVS Mals. Die BGO wurde vor etwas mehr als 3 Jahren von 40 Personen gegründet, „die das Ziel vor Augen hatten, etwas für die Gemeinschaft zu tun und die Zukunft des Obervinschgaus ein Stück weit selbst in die Hand zu nehmen“, wie Armin Bernhard ausführte.

„Das schätzen, was da ist“
Das Hauptaugenmerk lege die BGO nicht auf die Mitglieder, sondern darauf, für die in mehrfacher Hinsicht benachteiligten Region Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen. Es gehe darum, Benachteiligungen, wie es sie in einem ländlichen Raum zwangsläufig gibt, mit der Entwicklung und der Nutzung jener Potentiale auszugleichen, die es in der Region bereits gibt. Der Leitgedanke von „da“ heiße nicht von ungefähr: „Wir schätzen das, was da ist“. Mittlerweile beläuft sich die Zahl der „da“-Mitglieder auf über 100. Bernhard: „Sie alle sind gewillt, Verantwortung in ihrer Region zu übernehmen.“ Ausgehend davon, dass ländliche Räume im Wachstumsstreben immer auf der Seite der Verlierer stehen, sei auf Stärken und Kräfte zu setzen, die schon vorhanden sind.

Neue Ideen eine Chance geben
Als Stichworte in diesem Sinn nannte Bernhard die Differenzierung, die Einzigartigkeit der Region, ihre besonderen Qualitäten und nicht zuletzt eine möglichst breit aufgestellte Zusammenarbeit, um den Abfluss von Wertschöpfung zu vermindern, Arbeitsplätze zu schaffen, neuen Ideen und Initiativen eine Chance zu geben und schlussendlich gut leben zu können, im ländlichem Raum. Die wichtigsten Tätigkeitsfelder der BGO sind die Förderung der lokalen Kreisläufe, die Märkte, das Zusammenführen von Landwirtschaft und Gastronomie, das Soziale und vor allem auch die Kultur.

Konkrete Ansätze und Projekte
Auf einige Bereiche ging Bernhard konkret ein. So etwa auf die BGO-Marktstände in Mals und Meran, die Bio Dorfsennerei Prad, wo seit kurzem biologischer Ziegenkäse produziert wird, auf das Projekt „Regiogeld“, für das man derzeit auf der Suche nach einer eigenen Fachkraft ist, sowie das Festival „hier und da“, das heuer vom 11. bis zum 14. April seine zweite Auflage erlebt (siehe auch Seite 10). Bedauert hat Bernhard, dass es für die BGO, bei der mittlerweile 6 junge Menschen beschäftigt sind, noch immer keinen gesetzlichen Rahmen fehlt. Es obliege dem Staat bzw. der Region, diese Art von Genossenschaften rechtlich zu regeln.

Bereitschaft zu helfen
Die wichtigsten Ideale der Bergrettungshelfer sind laut Alexander Prieth und Ulrich Moriggl vom Bergrettungsdienst im AVS Mals seit der Gründung der Rettungsstelle Mals im Jahr 1972 bis heute gleichgeblieben. Es sind dies die Liebe zur Bergwelt und die Bereitschaft, in Bergnot geratenen Menschen ehrenamtlich zu helfen. Der BRD Mals zählt derzeit 32 aktive Mitglieder, 1 Ehrenmitglied und 5 Anwärter. Das Einsatzgebiet ist groß und vielfältig. Bei Wanderern und Mountainbikern ist das Gebiet ebenso beliebt wie bei Skitourengehern, Gleitschirmfliegern und Hochtourengehern. Entsprechend vielfältig ist auch die Art der Einsätze. Im Vorjahr etwa wurde 8 Mountainbikern geholfen und 6 Wanderern. Außerdem rückte der BRD zu 4 Suchaktionen aus. Insgesamt gab es 29 Einsätze. Auch über die Ausbildung, die Übungen, die Bereitschaftsdienste, die Kameradschaft und weitere Aspekte der Bergrettung informierten Alexander und Ulrich. 

Anregungen und Ideen
Im Anschluss an die zwei Referate hatte das Publikum jeweils die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Ideen vorzubringen und mögliche Synergien anzuregen. Moderiert hat den Abend Matthias Theiner. Raika-Direktor Markus Moriggl unf Obmann Karl Schwabl luden abschließend zu einem kleinen Umtrunk ein.

Josef Laner

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