Hannes Götsch (links) mit Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher in Brüssel.
In Brüssel wurde diskutiert und debattiert: Hannes Götsch (3. von rechts) war mittendrin.

BASIS als Vorzeigeprojekt in Brüssel 

Von der Drusus-Kaserne zu internationaler Bekanntheit. 

Publiziert in 12 / 2023 - Erschienen am 4. Juli 2023

SCHLANDERS - Spricht man mit Hannes Götsch, der geschäftsführende Vorstand und Wegbereiter der in der Schlanderser Drususkaserne stationierten BASIS, dann wird schnell klar: Es tut sich so einiges. Längst ist aus dem Projekt ein modernes Unternehmen geworden, welches in den verschiedenen Bereichen mitmischt und für den Vinschgau eine Struktur geschaffen hat, wie man sie sonst im großstädtischen Raum in Berlin oder Paris findet. Was die BASIS leistet, dies wurde kürzlich auch international lobend hervorgehoben. Gleich zwei Mal machte sich Hannes Götsch in den vergangenen Monaten auf den Weg in die europäische Hauptstadt. Im April fand eine EUSALP-Tagung statt. Dabei ging es um Makrostrategien für den Alpenraum. Solche makroregionalen Strategien bieten einen Rahmen zur Kooperation zwischen Regionen und Staaten sowie zur gemeinsamen Lösung regionalspezifischer Herausforderungen. 

Jahr der Kompetenzen 

„Laut Erhebungen der Europäischen Union berichten drei Viertel der Unternehmen von Schwierigkeiten, passend ausgebildete Fachkräfte zu finden“, erklärt Götsch. Deshalb wurde 2023 von der EU zum „Jahr der Kompetenzen“ ausgerufen, um besonders kleine- und mittlere Unternehmen bei dieser Herausforderung zu unterstützen und positive Beispiele der Union zu präsentieren.  Dazu gehörte auch eine Studie, die im Zuge der „Aktionsgruppe 3 - Arbeitsmarkt, Aus- und Weiterbildung“ der EUSALP entstanden ist. Götsch, Mitglied dieser Aktionsgruppe 3, war als EUSALP-Repräsentant von Trentino-Südtirol eingeladen, um eine Studie über „Soft Skills“, die im heutigen Berufsleben immer wichtiger werden, sowie die BASIS den anderen Makroregionen im Rahmen der Podiumsdiskussion „Kompetenzen für eine resiliente Gesellschaft“ vorzustellen.

Motor für neue Arbeitsfelder – EU Design Day Vorstellung

Im Mai ging es schließlich nochmals nach Brüssel: Seit fünf Jahren lädt das europäische Netzwerk ERRIN (European Regions Research and Innovation Network) Pioniere in den Sitz der Vertretung der Europaregion in Brüssel, um ihre Erfahrungswerte mit anderen Akteuren zu teilen. Neben BASIS-Gründer Götsch war auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher zu Gast. In seinen Grußworten erwähnte er die Wichtigkeit von Kreativität und Diversifikation. „Wir wurden als Südtiroler Vorzeigeprojekt dargestellt“, freut sich Götsch. Die BASIS ist in Brüssel und in der gesamten EU mittlerweile eine angesehene Initiative, „die sich einen Namen als Motor für neue Arbeitsfelder, kreatives Design und innovative Lösungen für den ländlichen Raum gemacht hat“. 

Das Europäische Bauhaus 

Auch EU-Präsidentin Ursula von der Leyen hat die vorausschauende Arbeit „lokaler Verbände, zusammen mit Land und Universität“ in Südtirol im Rahmen der Biennale in Venedig als positives Beispiel genannt. Mit der Initiative „Neues Europäisches Bauhaus der Berge“ führe man Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen, Architekten, Landwirte, Bildhauer, Wissenschaftler, Designer und sogar DJ’s, gemeinsam werde an neuen Ideen gearbeitet, um das ländliche Gebiet voranzubringen. Es handle sich um eine basisdemokratische „Bottom-Up-Idee“. „BASIS Vinschgau Venosta ist ein wichtiger Prototyp und Präzedenzfall für die zeitgemäße, ressourcenschonende Nutzung von öffentlichem Raum, Zugang, Verteilung und Möglichkeiten für alle Bevölkerungsschichten, und daher beispielgebend für das neue europäische Bauhaus“, wie Götsch betonte. 

Michael Andres

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