Bald Gemeinschaftspraxis
Erstmals ein 4. Hausarzt in Schlanders. PNRR -Geldmittel für eine dritte Kindertagesstätte.
Schlanders - Am Stainerparkplatz in Schlanders, genauer gesagt in den Räumen, wo früher ein Fahrradgeschäft untergebracht war, entsteht im Laufe der nächsten Monate eine Gemeinschaftspraxis für 3 Hausärzte. Wie Bürgermeister Dieter Pinggera bei der jüngsten Gemeinderatssitzung auf Anfrage des Ratsmitgliedes Andreas Mair mitteilte, sei mit der Firma Pohl Immobilien, der Eigentümerin der Räume, eine Einigung bezüglich der Anpassungsarbeiten und künftigen Vertragsbedingdungen erzielt worden. Die Ausgaben für die baulichen Adaptierungen und die Grundeinrichtung belaufen sich auf rund 400.000 Euro. „Unser mittelfristiges Ziel ist es, die Immobilie anzukaufen“, so der Bürgermeister, wobei man auch auf einen Förderbeitrag des Landes setze. Erfreut zeigte sich Pinggera, dass am 1. Februar erstmals ein 4. Gemeindearzt in Schlanders (Hauptstraße 144) seine Tätigkeit aufgenommen hat. Der neue Basisarzt Berthold Moser besetze vorerst zwar ebenfalls nur eine provisorische Stelle, „hat aber sämtliche Voraussetzungen, um unbefristet und langfristig in Schlanders arbeiten zu können, was er auch möchte.“
Neue Kita für 10 bis 15 Kinder
Möglichst rasch errichten will die Gemeindeverwaltung die Kindertagesstätte „auf der Lahn“ in Kortsch. Am Ausführungsprojekt wird gearbeitet. Die Kosten für den Bau der nunmehr 3. Kita in Schlanders belaufen sich auf über 1 Million Euro. Etwas mehr als die Hälfte davon, genau gesagt 599.585 Euro, kann mit Geldmitteln aus dem staatlichen Wiederaufbaufonds PNRR gedeckt werden. Der Gemeinderat konnte diesen Beitrag im Zuge der ersten Bilanzänderung in den Haushalt einbauen. Ebenfalls zweckbinden konnte er einen Landesbeitrag von 288.000 Euro für die Erstellung des Gemeindeentwicklungsprogramms. Bezüglich des Kita-Projektes präzisierte die Referentin Monika Wielander, dass auch die 3. Kita, die in Kortsch entsteht, für Kinder aus der ganzen Gemeinde zugänglich sein wird, wie dies schon bei den Kitas in Göflan und Schlanders der Fall ist. „Zusammen mit dem Tagesmütterdienst, den bestehenden 2 Kitas und der neuen Kita in Kortsch für 10 bis 15 Kinder werden wir imstande sein, den Bedarf der gesamten Gemeinde zu decken“, freute sich die Referentin.
Tagespflegeheim wieder in Betrieb
Mit Genugtuung mitteilen konnte die Referentin Christine Kaaserer, dass das Tagespflegeheim im Bürgerheim am 1. Februar wieder seine Tätigkeit aufgenommen hat. Das Tagespflegeheim ist vorerst montags, mittwochs und donnerstags von jeweils 8.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Ein weiterer Öffnungstag soll dazukommen. Geführt wird das Tagespflegeheim von der Bezirksgemeinschaft Vinschgau (Sozialdienste). Wer den Dienst in Anspruch nehmen möchte, kann sich an den Sozialsprengel wenden (Tel. 0473 736700).
Fernwärmetarif bleibt unverändert
Eine Erhöhung des Fernwärmetarifs in Schanders ist vorerst nicht geplant. Dies versicherte der Bürgermeister, seines Zeichens auch Präsident des Fernheizwerks, auf Anfrage von Andreas Mair. Der Gaspreis sei letzthin gesunken, sodass er davon ausgehe, dass der Tarif für die laufende Winterperiode unverändert bleibt.
Auf Wellenzohn folgt Kofler
Genehmigt hat der Gemeinderat einen Wechsel im Verwaltungsrat des Kulturhauses „Karl Schönherr“. Nach dem Rücktritt von Gertrud Wellenzohn, die seit dem 1. September 2022 als Direktorin des Bildungshauses Schloss Goldrain tätig ist, arbeitet nun die Lehrerin Maria Kofler im Verwaltungsrat mit. Laut Monika Wielander nehmen die Mitglieder des Verwaltungsrates nicht nur regelmäßig an den Sitzungen teil, sondern arbeiten auch ehrenamtlich bei Eigenveranstaltungen im Kulturhauses mit.
Glasfasernetz wird ausgebaut
Die Infranet AG wird das Glasfasernetz in der Gemeinde Schlanders demnächst in Zusammenarbeit mit der Gemeinde weiter ausbauen. „Und zwar in den Zonen Malaun, Zerminiger und Feldweg sowie in Göflan“, informierte der Referent Thomas Oberegelsbacher. Anschlusswillige können bis zum 12. März bei der Infranet eine Online-Interessensbekundung durchführen (www.infranet). Der Glasfaseranschluss ist kostenfrei. Ihr Interesse bekunden können auch all jene Bürger und Unternehmen, die in bereits erschlossenen Zonen angesiedelt sind, aber noch keinen Anschluss haben (E-Mail: project@infranet.bz.it).
Ja zu Landschaftsleitbild
Positiv begutachtet hat der Gemeinderar die von der Landesregierung beschlossenen Ergänzungen des „Landschaftsleitbildes Südtirol“. Damit wird laut dem Bürgermeister de facto eine der rechtlichen Lücken geschlossen, die sich im Zusammenhang mit dem Gesetz für Raum und Landschaft aufgetan haben. Dank der Ergänzungen werde für bestimmte Bautätigkeiten im landwirtschaftlichen Grün und weiteren Grünzonen wie etwa Wald oder Weide eine rechtliche Grundlage geschaffen. Mit den Landschaftsplänen sollen abweichende Regelungen sowohl restriktiver als auch nicht restriktiver Art möglich sein, und zwar bis zum Inkrafttreten der neuen Gemeindeentwicklungsprogramme. Die Ergänzungen lassen es zum Beispiel zu, zusammengefallene oder abgebrochene Gebäude in Grünzonen wieder zu errichten, unterirdische Baumasse im Wald- oder Almgebiet zu errichten, Elektroladestationen zu bauen oder bestimmte andere Bautätigkeiten durchzuführen. Neben dem Schlanderser Gemeinderat haben kürzlich noch viele weitere Räte im Vinschgau der Musterstellungnahme des Gemeindenverbandes fristgerecht (9. Februar) zugestimmt. Manche Verwaltungen hatten Dringlichkeitssitzungen einberufen.
Vereinbarung mit Martell
Weiter ausgedehnt wird die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden Schlanders und Martell. Zumal der bisherige Marteller Gemeindesekretär Ludwig Thoma mit 1. März als Vollzeitsekretär nach Prad wechselt, wird die Schlanderser Vize-Generalsekretärin Lisa Schrott zusätzlich den Sekretariatsdienst in Martell übernehmen, und zwar von März 2023 bis zum März 2033. In Schlanders wird Schrott die Nachfolge des Vize-Generalsekretärs Gilbert Platzer übernehmen, der in rund einem Jahr in Pension geht. Für die zusätzliche Zusammenarbeit gibt es auch Geld vom Land. Pinggera: „25.000 Euro bekommen wir jährlich vom Land und 25.000 bestreitet die Gemeinde Martell mit Eigenmitteln.“