Bahnverbindung: „Ball liegt nun bei Südtirol“

Publiziert in 9-10 / 2021 - Erschienen am 18. März 2021

Graubünden/Vinschgau - In der regionalen Schweizer Tageszeitung „Südostschweiz“ ist kürzlich ein Artikel mit dem Titel „Terra Reatica: Ball liegt nun in Südtirol“ erschienen. Im Beitrag wird daran erinnert, dass im Dezember des Vorjahres 67 Bündner Parlamentsmitglieder mit der Erstunterzeichnerin Valérie Favre Accola die Bündner Regierung aufgefordert hatten, einer Bahnlinie Scuol-Val Müstair-Mals höhere Priorität als bisher einzuräumen. In der kürzlich veröffentlichten Antwort zeige sich die Regierung nun grundsätzlich bereit, beim Bund um Geld für diese Bahnverbindung anzufragen. „Die Regierung schenkt der ÖV-Anbindung an das grenznahe Ausland in diesem Raum hohe Beachtung“, heißt es. Im Dezember 2022 will die Regierung beim Bund ein Konzept betreffend der Verbindung Scuol-Mals einreichen. Baubeginn des Projektes wäre laut der Regierung aber frühestens zwischen 2040 und 2045. „Diese Antwort freut uns“, wird Favre Accola im Artikel zitiert. Sie steht auch der Arbeitsgruppe „Pro Bahnverbindung Scuol­Mals“ vor. Noch will die Regierung aber keine konkerten Aussagen bezüglich finanzieller Beteiligung am Projekt machen. „Sie wirft den Ball über die Grenze nach Bozen“, heißt es im Beitrag. Von dort sei die inoffizielle Nachricht nach Graubünden gesendet worden, bis zu 75 Prozent der Kosten einer solchen Verbindung mit EU-Geldern finanzieren zu können. Eine offizielle Bestätigung ist gemäß der Bündner Regierung aber auch im letzten Schreiben des Südtiroler Landeshauptmannes Arno Kompatscher vom Februar 2021 nicht zu finden. „Die Finanzierung der überwiegend im Ausland gelegenen Streckenabschnitte durch das angrenzende Ausland bildet eine wesentliche Voraussetzung für die Realisierung“, schreibt die Regierung. Weiter sei unter den Ländern Italien, Österreich und der Schweiz zu klären, welches Projekt priorisiert werde. Neben der Verbindung Graubünden-Südtirol stehe auch eine von Tirol über den Reschenpass nach Südtirol zur Diskussion. Weitere Infos zum Thema Bahnverbindung Scuol-Mals gibt es im Internet (www.scuol-mals.com). Alle Südtiroler sind auf der Facebook Seite „Pro Bahnverbindung Scuol-Mals“ willkommen, „damit mit einem gemeinsamen Druck aus der Basis das Ziel erreicht werden kann“, sagt Not Carl, der Gründer der Facebook-Gruppe.

Josef Laner

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