Aus zwei mach eins

Publiziert in 39 / 2016 - Erschienen am 3. November 2016
Schöneben und „Hoad" fusionieren. Ära Folie zu Ende. St. Valentin a.d.H./Reschen - Die Skiliftgesellschaften Schöneben AG und Haider AG werden zu einer einzigen Gesellschaft zusammengeführt. Bei der Vollversammlung der Haider AG am 27. Oktober wurde eine Zustimmung von 99,6,% für die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit der Schöneben AG erreicht. Die Aktionäre der Schöneben AG sprachen sich am 29. Oktober zu 100% für Fusionsverhandlungen aus. Mitgestimmt hat dieses Mal bei beiden Versammlungen auch die Gemeinde als Aktionärin. An der Haider AG, die seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, hält die Gemeinde derzeit noch 58,3% der Aktien, an der Schöneben AG ca. 25%. Wie berichtet, hatte die Gemeindeverwaltung das Ausschreibungsverfahren für den Verkauf ihrer Quote an der Haider AG ausgesetzt, nachdem der Verwaltungsrat der Schöneben AG den Willen für eine Fusion mit der Haider AG geäußert hatte. Bürgermeister Heinrich Noggler und der Gemeindereferent Franz Prieth, der Skigebiets-Beauftragte“ der Gemeinde, äußerten sich zufrieden mit den Abstimmungsergebnissen in St. Valentin und Reschen. „Es ist jetzt unser Besterben, die Fusion möglichst rasch über die Bühne zu bringen, möglicherweise noch bis zum Jahresende“, sagte Noggler dem der Vinschger. Auch das Anliegen einer skitechnischen Verbindung von Schöneben mit der Haider Alm werde im Auge behalten. Diese Anbindung werde vor allem seitens der Haider Alm gewünscht. Laut Prieth wäre es ohne die klaren Mehrheiten für die Fusion, wie sie jetzt bei den Vollversammlungen in St. Valentin und Reschen erzielt worden sind, sehr schwer gewesen, dass sich die Landesregierung hinter diese Verbindung stellt und die entsprechenden Geldmittel zusagt. Sicher ist das immer noch nicht. Prieth: „Das UVP-Gutachten ist positiv ausgefallen, als nächsten Schritt warten wir jetzt auf den Beschluss der Landesregierung.“ Als nächsten konkreten Schritt in punkto Fusion kündigte Prieth die Beauftragung eines Fachmannes an, um die zwei Skigebiete zu bewerten und weitere Fusionsvorbereitungen zu treffen. Die Beauftragung soll bereits in diesen Tagen erfolgen. In der neuen und einzigen Gesellschaft wird die Gemeinde in Zukunft nur mehr eine Minderheitsbeteiligung halten, was laut Prieth zu begrüßen ist. In seinen Augen wurden bei den jüngsten Vollversammlungen sehr wichtige und weichenstellende Beschlüsse für die Zukunft der Skigebiete im Oberland gefasst. „Revolution“ bei den Neuwahlen Auch die Verwaltungsräte beider Gesellschaften wurden neu gewählt. Vor allem in Reschen kam es klar zu einem Generationenwechsel. Nicht mehr in den Veraltungsrat gewählt wurde der langjährige Präsident der Schöneben AG, Oswald Folie (im Bild). Für den Bürgermeister und den Referenten Prieth sind die Verdienste von Oswald Folie um das Skigebiet Schöneben unbestritten. Noggler: „Folie hat das Skigebiet Schöneben während der vergangenen 36 Jahre zu dem gemacht, was es heute ist.“ Einen Gewinn von 779.000 Euro habe die Schöneben AG in der jüngsten Bilanz ausweisen können, „das sind um ca. 200.000 Euro mehr als in der Bilanz zuvor.“ Die Mitglieder des neuen Verwaltungsrates heißen Christian Maas, Andreas Lechthaler, Johannes Plangger, Christoph Federspiel, Roman Patscheider, Franz Prieth und Eduard Fritz. Der neue Verwaltungsrat der Haider AG setzt sich aus Michaela Hohenegger, Martin Mall, Frowin Stecher, Franz Prieth und Elmar Prenner zusammen. Die Präsidenten beider Verwaltungsräte sollen demnächst gewählt werden.
Josef Laner

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