Im Bild (v.l.): Christine Losso, Lorenz „Lou“ Blaas und seine Frau Lies.
Viele ließen sich das Buch signieren.
Die Buchvorstellung in Matsch war gut besucht; (v.l.): Monika Gruber und Michl Schaller aus Naturns, die für Musik sorgten, sowie Christine Losso, Lorenz „Lou“ Blaas und Karoline Weisenhorn, die Leiterin der Bibliothek Matsch.

„Aus dir wird nie was“

Publiziert in 21 / 2024 - Erschienen am 19. November 2024

Matsch - Wenn man ihn allein lässt, schlägt, demütigt und ihn weder respektiert noch liebt, kann es schon passieren, dass aus einem eigentlich netten Hündchen mit der Zeit ein Streuner wird, der sich gezwungen sieht, seine Zähne nicht nur zu zeigen, sondern manchmal auch zuzubeißen. Ein Hund ist Lorenz Blaas zwar nicht, aber zu den Erfahrungen, die er vor allem in seiner Kinder- und Jugendzeit gemacht hat, gehören auch die eingangs geschilderten. Vielleicht sind es ein Stück weit solche, aber auch viele positive und schöne Seiten aus seinem bisherigen „Lebensbuch“, die „Lou“ gelehrt haben, wie man mit Hunden und anderen Tieren umgeht. Und auch mit Menschen. Im Buch „Lou, Philosoph der Tiere (und Menschen)“ hat die Autorin Christine Losso versucht, die Lebensgeschichte von Lorenz Blaas in Worte zu kleiden. Erstmals offiziell vorgestellt wurde das 280 Seiten umfassende Werk, das den Untertitel „Wie der kleine Lorenz zum Lou wurde“ trägt, am 15. November, und zwar im Kultursaal in Matsch. Das war kein Zufall, denn die Eltern von Lou stammten aus Matsch. Aufgewachsen ist Lorenz in Naturns, die „Sommerfrisch“ hat er als Kind oft in Matsch verbracht und zwar als Hütbub. Bei Tieren fühlte er sich immer wohl. Anders ist es ihm nicht selten mit den „zweibeinigen“ Wesen ergangen, zum Teil auch in der Familie und in der Schule. Kapitel für Kapitel können die Leserinnen und Leser des Buches die Höhen und Tiefen aus dem Leben von Lorenz nacherleben. Zu den unschönen Seiten gehören etwa Gewaltszenen in der Familie, als sein Vater, der schon im Alter von 42 Jahren gestorben ist, wieder einmal betrunken nach Hause kam, ungute Erfahrungen in der Sonderschule und das Kapitel „Lorenz, der Hohlkopf“. So wurde er immer von einem Lehrer vor der ganzen Klasse bezeichnet. In der letzten Schulstunde des 3. Mittelschuljahres packte Lorenz seinen Peiniger beim „Krawattl“ und verpasste ihm mehrere Ohrfeigen. Zum Schulabschluss kam es nicht mehr, „aber ich habe gesiegt.“ Eine Lehrerin hatte ihm schon in der Sonderschule prophezeit: „Aus dir wird nie was.“ Doch aus dem einst stotternden und schüchternen Kind und dem übergewichtigen Jugendlichen wurde doch etwas, nämlich der Lou. So hat ihn übrigens erstmals ein Mädchen gerufen, als er rund 15 Jahre alt war. Den Sommer verbrachte er schon damals auf einer Alm in der Schweiz. Von Alkoholmissbrauch und Schlägereien in den Jugendjahren erzählt Lou ebenso echt und offen, wie über die Indianer und deren Denkweisen, die ihm halfen, „endlich von meinem Feuerwasser loszukommen.“ Lou wurde auch künstlerisch tätig. Über das Leben auf der Fürstenalp, wo Lou mit seiner Frau Lies heuer bereits den 31. Sommer verbracht hat, gibt das Buch ebenso Aufschluss wie darüber, wie er sich das Wissen über den richtigen Umgang mit Hunden aneignete. In einer der vielen Hunde-Geschichten heißt es: „Es gibt so viele Leute, die sich einen Hund anschaffen, obwohl sie nicht einmal mit sich selbst zurechtkommen.“ Die Idee für das Buch ist laut Lou vom Filmemacher Karl Prossliner ausgegangen. Mit Christine Losso habe er eine Autorin gefunden, „die sich dazu bewegen ließ, mir zuzuhören.“ Entstanden ist das Buch heuer im Sommer auf der Fürstenalp. Auch für die Vorstellungs-Tournee des Buches, das im Eigenverlag erschienen ist, war die Journalistin und Buchautorin aus Thailand eingeflogen, wo sie auf Koh Chang arbeitet (www.christine-losso.com). Das Buch „Lou, Philosoph der Tiere (und Menschen)“ ist im Buchhandel sowie über Online-Portale erhältlich. Mehr Infos im Internet (www.lou-blaas.com). Ein Missionar sei er keiner, aber eine Botschaft hat Lou dennoch parat: „Dreh deine Gedanken um. Denke positiv, danke dem Universum jeden Tag für das, was du hast. Und denke nicht daran, was dir fehlt. Es fehlt dir an nichts.“ Im Vorwort dankt Lou seiner Frau, seiner Familie, seinen Kindern sowie seinem Freundeskreis und allen, die bei der Entstehung des Buches mitgewirkt haben.

Josef Laner

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