Auch zwei Kränze wurden niedergelegt.
Die Schützenkompanie Schluderns fungierte als Ehrenformation.
Die Gedenkrede hielt Bürgermeister Heiko Hauser.
Friedhofswart Adalbert Tschenett
Musikalisch umrahmt hat die Gedenkfeier die Musikkapelle Schluderns.

Aufruf zum Frieden und Dialog

Publiziert in 20 / 2022 - Erschienen am 8. November 2022

Spondinig - Angesichts des Krieges, der am 24. Februar dieses Jahres mit dem russischen Überfall auf die Ukraine begann und nach wie vor andauert, stand die heurige Gedenkfeier am Soldatenfriedhof in Spondinig unter besonderen Vorzeichen. „Wir gedenken heute der Gefallenen der zwei Weltkriege und erinnern uns an das Leid, das viele Familien, Frauen und Kinder erdulden mussten“, sagte Pfarrer Werner Mair, der den Gedenkgottesdienst zelebrierte. Zugleich erinnerte er an den Krieg in der Ukraine und an alle Kriege, die derzeit weltweit geführt werden. Konflikte lassen sich nicht mit Kriegen lösen, „sondern mit Recht, Gerechtigkeit und Dialog“, so Werner Mair. Der Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser ließ in seiner Gedenkrede zunächst die Geschichte des 1915 angelegten und 1977 zu Ehren aller Kriegsopfer renovierten Soldatenfriedhofs Revue passieren und kam dann ebenfalls auf den Ukraine-Krieg zu sprechen: „Wir gedenken heute aller Gefallenen aller Kriege und Nationen. Hoffen und beten wir, dass der zerstörerische Krieg vor den Toren Europas bald zu Ende geht.“ Laut Hauser erleben wir derzeit „eine äußerst schwierige wirtschaftliche, soziale und vor allem eine gesellschaftlich gespaltene Zeit.“ Um diese Krise zu überwinden, brauche es innere Werte: Respekt, Vertrauen, Einsatz für den Nächsten, Hilfsbereitschaft, Treue, Toleranz, Bescheidenheit und vor allem Ehrlichkeit. Diese Werte seien die Basis für ein friedliches Zusammenleben. Außerdem brauche es mehr Frieden, mehr Demokratie, mehr Freiheit, mehr Gleichheit, mehr Solidarität und mehr Achtung. „Nur diese Grundsätze sichern dauerhaften Frieden und soziale Gerechtigkeit“, sagte Hauser. Zum Abschluss zitierte er den amerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King: „Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen.“ – Zur traditionellen Gedenkfeier, die immer am Seelensonntag stattfindet, hatte wiederum der Vinschgauer Kameraden Verband (VKV) in Zusammenarbeit mit den Vinschger Schützen eingeladen. Zum Programm gehörten auch die Gräbersegnung und die Niederlegung zweier Kränze. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier von der Musikkapelle Schluderns. Die Schützenkompanie Schluderns feuerte als Ehrenformation Ehrensalven im Gedenken an die Gefallenen ab. Neben Schützen aus dem Bezirk Vinschgau, Feuerwehr-Abordnungen und weiteren Formationen und Behördenvertretern, darunter auch Carabinieri-Hauptmann Marco Isenmann, haben auch die Bürgermeisterinnen Verena Tröger und Roselinde Gunsch, die Stilfser Gemeindereferentin Maria Herzl und der Landtagsvizepräsident Sepp Noggler an der Gedenkfeier teilgenommen. Auch Hans Duffek, der Präsident des Südtiroler Schwarzen Kreuzes, war gekommen. Engelbert Agethle, der Obmann des VKV, dankte allen Mitwirkenden und Teilnehmenden. Einen besonderen Dank zollte er dem Friedhofswart und Vizepräsidenten des Südtiroler Schwarzen Kreuzes, Adalbert Tschenett, der den Soldatenfriedhof seit 25 Jahren mit viel Hingabe, Fleiß und Einsatz pflegt.

Josef Laner

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