Auf zu den Ritterspielen
Nach zwei Jahren Pause ist es wieder endlich soweit
Schluderns - Eines war bei der Vorstellung der 15. Ausgabe der Südtiroler Ritterspiele, die vom 19. bis zum 21. August in Schluderns stattfinden, allen anzusehen: die Freude darüber, dass die Ritterspiele nach zweijähriger, pandemiebedingter Zwangspause heuer wieder abgehalten werden können. Johannes Graf Trapp, der Initiator der Ritterspiele und Gastgeber der Pressekonferenz im „roten Zimmer“ der Churburg, „strahlte“ ebenso wie Edwin Lingg, der Präsident des Vereins „Südtiroler Ritterspiele Schluderns Vinschgau“, und der Programmkoordinator Mirko Stocker. „Viele Personen und Vereine von Schluderns stehen voll hinter den Ritterspielen und identifizieren sich mit ihnen“, sagte Edwin Lingg. Was während der drei Tage auf dem großen Gelände am Fuße der Churburg los sein wird, veranschaulichte Mirko Stocker mit dem Hinweis, „dass an diesem Wochenende mehr Menschen auf dem Gelände leben werden als im Dorf.“ Was das Programm betrifft, so darf sich das Publikum auch bei der heurigen Auflage auf viele Neuigkeiten freuen. Zusätzlich zum Lagerleben (es werden über 70, zum Teil bis zu 80 Personen umfassende Lagergruppen aus ganz Europa erwartet), zu über 90 Marktständen sowie fast 500 Zelten wird unter dem bewährten Motto „Faszination, Abenteuer und Geschichte“ so ziemlich alles geboten, was sich kleine und große Mittelalterbegeistere wünschen können. Mirko Stocker: „Auf allen drei Bühnenbereichen haben wir an allen drei Tagen volles Programm.“ Es gibt Ritterturniere, Showeinlagen, Vorführungen von Gauklern, Artisten und Fahnenschwingern, Workshops, Vollkontakt-Schwertkämpfe, Stuntszenen, Pferde, Kamele, Greifvögel, Falken, nächtliche Reitshows, Konzerte, viele kostenlose Attraktionen für Kinder sowie Speis und Trank (ohne Plastik und Superalkohol). Als Höhepunkte nannte Stocker die Ritterturniere, die Nachstellung der Calvenschlacht 1499 an allen drei Tagen, die römischen Streitwagenrennen mit Quadrigen (Viergespanne), die Vollkontaktkämpfe und natürlich den großen historischen Umzug mit den ca. 2.000 Darstellern aus über einem Dutzend Nationen am Samstag, 20. August, um 10 Uhr durch das Dorf Schluderns. Leider verzichtet werden muss heuer auf die Teilnahme von Gruppen aus der Ukraine und aus Weißrussland. Neben vielen Neuigkeiten im Programm (www.ritterspiele.it) wartet heuer übrigens auch ein vergrößertes Gelände auf die Besucher. Nicht neu sind hingegen die Eintrittspreise. „Wir haben sie nicht erhöht,“ sagte Edwin Lingg, der auch darauf verwies, dass viele Attraktionen, wie etwa Reiten auf Kamelen und Eseln, Bogenschießen, Streichelzoo, Kinderanimation, Karussells, Heuspringen usw. kostenlos sind. Lingg dankte allen beteiligten Vereinen und Personen sowie allen öffentlichen und privaten Sponsoren, Gönnern und Unterstützern. Das Gesamtbudget für die Südtiroler Ritterspiele 2022 bezifferte er mit rund 250.000 Euro. Der Verein stehe mittlerweile auf gesunden Beinen. Bei der Auflage 2019 waren rund 15.000 Besucher nach Schluderns gekommen. Falls das Wetter mitspielt, könnten es heuer noch mehr werden. „Der Vorverkauf läuft so gut wie nie“, freute sich Mirko Stocker. Besonders viele Besucher werden aus dem oberitalienischen Raum erwartet, aber auch aus Nachbargebieten in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Nicht unerwähnt ließ Stocker die viele Arbeit, die anfällt: „Allein während der drei Tage werden insgesamt über 2.000 Schichten erbracht. Die Auf- und Abbauarbeiten kommen noch dazu.“ Bei rund 70 Prozent der freiwilligen Helferinnen und Helfer handelt es sich um Schludernserinnen und Schludernser, der Rest kommt von außerhalb. Bürgermeister Heiko Hauser nannte die Ritterspiele als eine kulturelle Veranstaltung von landesweiter Bedeutung, die eine lokale Wertschöpfung in Millionenhöhe generiere. Auch Vertreter mehrerer Sponsoren ergriffen das Wort. Unterstützer sind: Land Südtirol, Gemeinde Schluderns, Vion, Lico, Brauerei Forst, Churburg, Ferienregion Obervinschgau, Raiffeisenkassen, Niederstätter, Südtirol Journal, DS Smith, VI.P sowie Trans Albert (anstelle der Deutschen Bahn).