Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges

Publiziert in 27 / 2018 - Erschienen am 1. August 2018

Kastelbell-Tschars - Alles für Tirol, Kaiser und Vaterland: so hieß es, als der Erste Weltkrieg im Hochgebirge ausbrach. Diese treue Einstellung spürten die vielen Mitglieder der Schützenkompanien Kastelbell und Tschars, die am 8. Juli an der „Frontwanderung“ am Monte Scorluzzo mit dem Ortlerfront-Experten Manfred Haringer teilnahmen. „Es ist kaum vorstellbar, wie unsere Vorfahren für das Land Tirol standhaft in Fels und Eis gekämpft und gelitten haben. Von Gipfel zu Gipfel wurde geschossen. Stollen wurden in die Berge gebohrt, um den Feind zu überwältigen. Gerade in den Wintermonaten mussten die Soldaten in Eis und Schnee unter unmenschlichen Bedingungen ausharren“, heißt es in einem Bericht der teilnehmenden Schützen. An Hand vieler Tagebücher und Nachforschungen erzählte Manfred Haringer, wie es damals war. Die Exkursion begann beim Festungswerk Gomagoi und führte bis zum ehemaligen Kriegsschauplatz am Monte Scorluzzo. Schützengräben, Unterkünfte, betonierte MG-Stellungen, Reste einer Seilbahnanlage, Stacheldraht, Deckungsgräben und Felskavernen: all das war entlang des Weges zu sehen. Die Wanderung führte auch am italienischen Unterabschnitt am Filone del Mot vorbei, wo sich eine gut erhaltene Baukonstruktion befindet. Weiter ging es zur Bunkeranlage der italienischen Artillerie „Seestellung“ bis zur vordersten Scorluzzo-Stellung, der „roten Kuppe“, wo die 7-stünidge Wanderung endete. Nach der Rückkehr wurde der Kriegerfriedhof in Spondinig besichtigt. Mit einem Gebet wurde der Vorfahren gedacht, die an der Ortler-Front gestorben sind bzw. unsägliches Leid erdulden mussten. Hauptmann Dietmar Pixner dankte Manfred Haringer im Namen der Kompanien Kastelbell und Tschars für die hervorragende Führung und die geschichtlichen Einblicke.

Redaktion

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