Andere Länder, ähnliche Unsitten
Bestseller-Autorin und Bloggerin Anna Lappé aus Kalifornien zu Gesprächsrunde in Mals eingeladen.
MALS - Die kalifornische Autorin Anna Lappé, seit rund 20 Jahren in Sachen Ernährung und Landwirtschaft weltweit unterwegs, stellte sich am Samstag, 26. Januar 2019 den Fragen einiger Interessierter in der Stube des „Grauen Bären“ in Mals. Der Erfahrungsaustausch förderte Fakten aus anderen Ländern zu Tage, deren Bewohnerinnen und Bewohner sich – ähnlich wie in der Gemeinde Mals – mittels Eigeninitiative, Bürgerbewegungen oder den damit verbundenen Forderungen nach verschärften Gesetzen für den Schutz der Bevölkerung vor Pestiziden eingesetzt hatten. Verblüffende Ähnlichkeiten zeigte dabei die Entwicklung im Inselstaat Hawaii, dessen Bewohner einen Erfolg für z.B. verschärfte Abstandsregelungen auf lokaler Ebene unter Einbinden von Ärztinnen und Politikern, Krankenschwestern und Müttern verzeichnen konnten. Doch auch hier wurde dem Engagement für eine gesündere Umwelt der Riegel vorgeschoben: Kommunalrecht sei noch lange nicht ausreichend, solange die neuen Verbindlichkeiten nicht auf Staatsebene entschieden seien. Die Hawaiianerinn ließen nicht locker und traten mit entschiedenem Vorgehen weiterhin in Aktion; das Trainieren von Menschen, die sich in der Politik für die Umwelt stark machen würden, war nur einer von drei Punkten, aber einer, der sich auszahlte, sagte Lappé: Erstmals seit Jahrzehnten, so die zweifache Mutter, wählten die Hawaiianer mehrheitlich Frauen und Einheimische in politische Ämter auf Staatsebene. Weitere Beispiele, wie eine erfolgreich erstrittene Bannzone für Pestizide in Kalifornien, folgten. Organisiert wurde der Abend von Koen Hertoge, Vorstandsmitglied von P.A.N. Europe, die Simultanübersetzung übernahm Ursula Maria Gérard.