31 Kameras, 21 Standorte
Videoüberwachungs-Konzept der Gemeinde Schlanders „stark ergänzt“
Schlanders - Zu einer Art Kehrtwende kam es in der Diskussion und Meinungsbildung zum sensiblen Thema der öffentlichen Videoüberwachung in der Gemeinde Schlanders. Wurden vor einigen Jahren noch teils sehr kontroverse Debatten geführt, „so ist mittlerweile in allen Gremien ein breiter, allgemeiner Konsens festzustellen, wonach das seinerzeit beschlossene Videoüberwachungs-Konzept stark ergänzt werden soll“, schickte Bürgermeister Dieter Pinggera bei der Ratssitzung am 15. September voraus. Zurückzuführen sei diese „Wende“ unter anderem darauf, dass die Zahl der Vandalenakte stetig zunimmt, auch in Schlanders. Auch auf Aspekte der Sicherheit verwies er und erinnerte an die Autodiebstähle im Nachbarort Morter, an Einbruchserien in Sulden und anderen Ort sowie an das absichtliche Legen von Bränden, wie es seit einiger Zeit in Prad zu beobachten ist und wie es vor Jahren auch in der Gemeinde Schlanders vorgekommen ist. Pinggera stellte zusammen mit Christian Carli, dem Kommandanten des übergemeindlichen Polizeidienstes, und mit dem Hauptinspektor Christoph Horrer das neue Konzept und die erweiterte Liste der Überwachungsstandorte vor. An insgesamt 21 Standorten im Gemeindegebiet sollen demnach fixe Videoüberwachungsanlagen installiert werden.
Je zwei Kameras an mehreren Standorten
An mehreren Standorten sind jeweils zwei Kameras vorgesehen, um den gesamten Bereich überwachen zu können, so etwa am Kreisverkehr Kortsch, an der Zufahrt nach Göflan, beim Kreisverkehr Hauptstraße/Bahnhof, am Kreisverkehr Holzbrugg, an der Kreuzung zum Schwimmbad, am Plawennpark, beim Bahnhof, bei der Bahnhof-Unterführung, auf dem Kulturhausplatz und beim Kreisverkehr Vetzan. Der Wunsch, auch beim Jugendzentrum im Bereich des Gartens eine Videokamera zu installieren, hatte das Jugendzentrum selbst geäußert. Bei der Diskussion ging es weniger um die Grundsatzfrage „Videoüberwachung Ja oder Nein“, sondern mehr um Fragen rund um den Schutz der Daten, um die Regeln und Vorschriften für den Zugriff und auch um die Kosten. Bei der Abstimmung sprachen sich 13 Ratsmitglieder für das ergänzte Konzept und für die neue Liste der Überwachungsstandorte aus. Peter Raffeiner und Christian Tappeiner (beide Süd-Tiroler Freiheit) stimmten dagegen.
Umsetzung im nächsten Jahr
Das Überwachungsnetz der Gemeinde Schlanders ist in ein Gesamtkonzept eingebettet, das neben den 13 Vinschger Gemeinden auch Naturns und Plaus umfasst. In Abstimmung mit den Gemeinden will auch das Land ein Überwachungsnetz aufbauen, um den Verkehrsfluss in Echtzeit erheben zu können. „Daraus ergeben sich Synergien für beide Seiten“, sagte Dieter Pinggera. Außerdem werde das Land 50 Prozent der Kosten für die Errichtung der Überwachungsnetze in den Gemeinden übernehmen. Mit der Installation der Überwachungsanlagen in den Gemeinden ist laut Christian Carli im nächsten Jahr zu rechnen.
Projekt Grüblstraße muss warten
Auf fast eine Million Euro belaufen sich die Mehrkosten der Gemeinde, zu denen es allein bisher vor allem aufgrund der Preissteigerung gekommen ist. Diese Mehrkosten sind laut dem Bürgermeister auch der Grund dafür, „warum wir mit der Ausschreibung des Projektes für die Umgestaltung der Grüblstraße in eine Wohn- und Spielstraße vorerst zuwarten.“ Die Gemeindeverwaltung bemühe sich, die Mehrkosten mit Umschichtungen bzw. der Rückstellung von Projekten wettzumachen. Problemlos weiter läuft laut dem Referenten für öffentliche Arbeiten,
Thomas Oberegelsbacher, das Projekt „Musitempl“ in Kortsch. Fast fertiggestellt seien in Kortsch auch die Arbeiten am Stromnetz. Die Freileitungen sollen 2023 abgebaut werden. Angelaufen ist auch der Neubau der Feuerwehrhalle in Vetzan. Vorwürfe, wonach die Gemeinde in Sachen Lärmschutz im Bereich Staatsstraße und Grüblstraße in Schlanders untätig sei, wies Oberegelsbacher zurück: „Es wird demnächst eine zweite Lärmmessung durchgeführt und auch eine Aussprache mit den Anrainern zum Thema Lärmschutzvorrichtung ist geplant.“