Kaufkraft wandert besonders im Obervinschgau ab

Publiziert in 1 / 2006 - Erschienen am 11. Januar 2006
Anlässlich der Verkehrsstudie berichtete Professor Hermann Knoflacher auch über die Kaufkraft im Vinschgau. Die Bürger wurden, wie sich jeder erinnern kann, danach gefragt, was sie wo kaufen, auch außerhalb der Gemeinde, des Tales und der Grenzen. Je näher sich die Dörfer an Österreich befänden, etwa Gemeinde Graun und Mals, desto größer sei die Abwanderung der Kaufkraft. Wenn ein Betrieb zu viel Kaufkraft verliere, sei er nicht mehr überlebensfähig, erklärte Knoflacher. Zudem sei der Vinschgau klein strukturiert. Warum das Einkaufen in Österreich so interessant sei, sei die Tatsache, dass vieles dort billiger sei, sagte Knoflacher. „Wenn die Straße ausgebaut würde, dann geht es noch schneller, um nach Österreich zu gelangen, aber auch nach Meran“, ergänzte Knoflacher. Allerdings sind die Verhältnisse beim Einkauf im Vinschgau, laut Studie, sehr gut, denn insgesamt 95 Prozent der Wege finden innerhalb des Tales statt. „Eine Gruppierung darf nicht die erste Geige spielen“ Der Präsident der Bezirkgemeinschaft, Josef Noggler, wies bei der Vorstellung der ersten Ergebnisse der Verkehrsstudie die Vorwürfe der Umweltschutzgruppe Vinschgau (siehe eigenen Bericht) zurück. „Eine Gruppierung darf nicht die erste Geige spielen“, sagte er weiters. Wichtig sei nun die Zusammenarbeit und die Mitarbeit, darauf käme es in Zukunft an. Die Grüne Fraktion im Südtiroler Landtag begrüßt das Vorgehen der Bezirksgemeinschaft Vinschgau (siehe Seite 13). Noch am selben Nachmittag des 22. Dezember 2005 wurde den Wirtschaftsvertretern des Tales die Studie vorgestellt. Bereits ab Jänner 2006 werden die weiteren Vereinigungen und Verbände darüber informiert, berichtete Noggler.
Daniela di Pilla
Daniela di Pilla

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