Konzeptv­orstellung „Glurns 2020“ mit Alois Frank, Gerhard Rainalter und Erich Wallnöfer (von links).

„Glurns 2020“ muss zur Marke werden

Publiziert in 35 / 2010 - Erschienen am 6. Oktober 2010
Glurns – Neben einigen Medien­vertretern waren es Bürgermeister Erich Wallnöfer, der Malser Landtagsabgeordnete Sepp Noggler, „Der Glurnser“-Redakteur Elmar Prieth und der Projektmanager im Verband der Kaufleute und Dienstleister (hds), Martin Stampfer, die feststellen konnten, dass der Glurnser Marsch in die Zukunft bereits begonnen hatte. Die Bewusstseinserweiterung hatte schon im Herbst 2008 eingesetzt. Damals - erzählte Vizebürgermeister Alois Frank als hauptverantwortlicher Stadtbeleber - habe sich in der Gemeinde eine achtköpfige Arbeitsgruppe gebildet und das Motto ausgegeben: „Zukunft muss man gestalten“. Inzwischen sind 30 Glurnser auf der „Reise in die Zukunft, aber nicht in eine ungewisse“, wie Frank betonte. Damit sie auf keinen Fall ungewiss bleibt, haben sich die Glurnser Stadtentwickler der Firma Innovate aus Vorarlberg anvertraut. Das Unternehmen hat unlängst mit dem erfolgreichen Marketingkonzept für Österreichs kleinste Stadt Rattenberg gepunktet. Gerhard Rainalter hatte bereits vor Monaten ein Grundsatzpapier präsentiert, das den Medien aber vorenthalten worden war. Damals war die Rede vom „professionellen Kommunizieren“. Am 24. September war er dann doch soweit, Rainalter teilte seine Vorschläge der Öffentlichkeit mit und gab bekannt, dass er die Glurnser gefragt hatte, wo sie sich sehen, wo sie in Zukunft hin wollen, was sie als Bürger gut finden und welche Angebote die Gäste in Glurns gut finden könnten, aber auch wie sie die Angebote verständlich und wirksam kommunizieren möchten. Anders ausgedrückt, die Glurnser mussten sich auch den eigenen Kopf zerbrechen, wie sie ganz konkret die Zukunft gestalten wollen, um erfolgreich gegen Abwanderung von Betrieben, gegen sinkende Steuer­einnahmen, gegen die Sog-Wirkung anderer Ortschaften, aber für ein lebenswertes und belebtes Glurns vorzugehen. Rainalter versuchte konkret zu bleiben und hielt den Anwesenden „gute Beispiele für erfolgreiche Anstrengungen“ in ähnlichen Fällen vor Augen, von Ravensburg bis Rattenberg. Es folgten für Glurns typische Eigenschaften, optisch passend mit stimmungsvollen Details aufbereitet: Der Stadt an der Oberen Etsch wurden alle Eigenschaften von traditionell bis urban, von ländlich bis rege zugesprochen. Sie sei die „große Heimat“ für viele, war der Vortragende überzeugt und ließ dazu Glurns zwischen blühenden Wiesen einblenden. Rainalter hatte natürlich feststellen lassen, was die Glurnser freut und ihnen erklärt, was passiert, wenn nichts passiert. Er hat sowohl die Philosophie, als auch die Ziele und den ­Nutzen eines Stadtmarketingkonzeptes vorgestellt; er hat vom Kontrastprogramm gesprochen, von Romantik und Ruhe; er hat den Glurnsern geschmeichelt und ihnen ihre Stadt schmackhaft gemacht. Konkreter wurde er im „Zukunfts(gestaltungs)plan“ mit den Kernthemen „700 Jahre Geschichte & Kunst-Weg, Informations- und Leitsystem, Einzelhandel & Nahversorgung, Tourismus & Gastronomie, Wohnen in Glurns, Arbeiten in Glurns, Natur & Landschaft. Seine Präsentation belegte der Kommunalentwickler aus Bregenz mit erfolgreich verwirklichten Beispielen. Und versäumte es nicht, ein wenig den Finger in die Wunden des Städtchens zu drücken wie Bettenmangel oder leer stehende Bausubstanz. Und ebenso nebenher ging er auf das skandinavische Modell der Nahversorgung ein mit Einzelgeschäften in einem großen Haus oder Stadel, um überzugehen auf Standortfrage, Kaufkraft und Kundenströme. Wenn es nach den Vorstellungen der Beraterfirma Innovate geht, sollen drei Arbeitsgruppen, dazu eine mit Bürgern, die Verwaltungsorgane und die beiden Gesellschaften Glurns Marketing GmbH und Glurns Immobilien GmbH „die Zukunft von Glurns 2020 tun, realisieren, umsetzen, erlebbar machen, gestalten und steuern“. In drei Jahren sollen die Maßnahmen spürbar und in zehn Jahren muss Glurns eine Marke sein.
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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